Das Wohlbefinden von Parkinsonerkrankte wird durch Stigmatisierungen und Vorurteile eingeschränkt, die in der breiten Öffentlichkeit mangels besseres Wissens nicht verstanden und daher auch nicht wahrgenommen werden. Ein Beispiel: Wir werden für Simulanten gehalten. Unvorhergesehen müssen wir zu einem stationären Aufenthalt ins Krankenhaus. Im Eifer des Gefechts vergessen wir unsere Medikamente, oder man nimmt sie uns bei der Aufnahme ab. Durch unterbrochene Levodopaeinnahme sackt unser Dopaminspiegel ab. Wir geraten unweigerlich in eine satte OFF Phase und dementsprechend in Erstarrung. Wir kommen nicht mehr alleine ohne fremde Hilfe aus dem Bett. Wir rufen das Pflegepersonal zur Hilfe helfen Pflegepersonal zur Hilfe, um zur Toilette zu kommen. Früher oder später Kommen wir wieder an unsere Medikamente und in die nächste ON-Phase, in eine on phase der Beweglichkeit. Wir kommen wieder gut aus dem Bett und sind auf dem Weg zur Toilette. Prompt kommt vom Pflegepersonal der Vorwurf, man habe sie unnötiger Weise in Anspruch genommen. Offensichtlich komme man ja selbst ohne Hilfe ganz gut aus dem Bett. Parkinson erkrankte haben ein riesengroßes Problem damit, dass in der professionellen Dienstleistung im Gesundheitswesen, die spezielle Problematik von Parkinson erkrankte ON und Off phasen immer noch in erschrockenen Maße unbekannt ist. Aufklärung tut dort bitter Not! Aber nicht nur im Gesundheitswesen, auch in der Allgemeinheit sind wir Parkinsonerkrankte von Stigmatisierung betroffen. Mit unserem unsicheren Gang provozieren wir in der Öffentlichkeit, als betrunkene betrachtet zu werden und dementsprechend angesprochen zu werden, wie zum Beispiel: na schön, am helllichten Tag schon betrunken? Beim überqueren der Straße unvermittelt stockend und womöglich mitten auf der Straße stehen bleiben, provozieren wir ein Hupkonzert und bekommen den Vogel gezeigt, selbst unsere Partnerinnen und Freunde im engsten Kreis stigmatisieren uns, in dem sie uns aufgrund unserer eingeschränkten Gesichtsmimik und dem dadurch verursachten steinernen Gesichtsausdruck Teilnahmslosigkeit, Respektlosigkeit und mangelnde Empathie vorwerfen. die Wissensvermittlung und Aufklärungsarbeit über die Parkinson Erkrankung und ihre in der Allgemeinheit unbekannten Symptome hat höchste Priorität. durch besseres Wissen können Vorurteile abgebaut und Stigmatisierungen vermieden werden, was einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für das Wohlbefinden von uns Parkinsonerkrankten darstellt.